Text 08 – 2018

[Die Gedanken einer Frau, beim Warten auf das Wählen]

Unsere Wahl – einfach eine Entscheidung, eine Notwendigkeit
oder ein Sonderrecht? Vielleicht eine Ehre?
Wählen wir, weil wir wählen dürfen,
oder weil wir jetzt berechtigte politische Meinungen haben?
Oder nur wegen der großen Masse von Frauen,
die um unsere Wahl kämpften
und dafür büßten?
Die Regierung nimmt, seit so vielen Jahren, keine Rücksicht auf
eine Vielfalt von Mitspracherinnen-Stimmen
in ihrer Gesellschaft:
Die Stimmen von ihren Müttern und Töchtern,
ihren Frauen und Schwestern.
Jetzt darf ich das Kästchen ankreuzen
und meine Wahl verständlich machen.
Wir alle dürfen das machen.
Ist dies ein Sieg? Eine Freiheit?
Wofür halten unsere Landsleute unsere neue Erlaubnis
für unsere Meinungen und Wahlen offiziell zu stehen.
Was bedeutet unsere Wahl, für die Gesellschaft,
für die Regierung, für unsere Töchter,
sowohl als auch für unsere Söhne?
Es hat dreifach Bedeutung.
Wie werde ich wählen? Ist das für uns
die wichtigste Frage? Unser einziges
Nachdenken und unsere Besinnung?
Nein.
Ich frage mich, warum es dazu so viel Zeit braucht,
bis meine Stimme gehört wird.
Ich denke über den Mangel an der Anerkennung
der Stimmen von Frauen nach, die vor mir kamen,
und über den Mut von denjenigen, die kämpften,
sodass ich gehört werden würde.

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