[Vom Heldenplatz Hinaus]
Ich stehe hier, ein Relikt einer längst vergangenen Ära,
Ein Gebäude, das heute zum Museum geworden ist.
Man sieht mich als Merkmal der goldenen Jahre der Monarchie,
Aber das bin ich nicht. Oder nicht nur das zumindest.
Das Streben nach Freiheit! Nach Unabhängigkeit! Nach Sicherheit! –
Ich hörte damals das Tuscheln der Revolutionäre.
Radetzky marschierte durch meine Säle,
Taub gegen die leisen Aufforderungen der Visionäre.
Seit dieser Zeit vergingen viele Jahre bis zu einer Periode großer Umwälzung.
Diesmal war es das Geräusch der Frauenstimmen, das mich durchdrang.
Das Streben nach Freiheit! Nach Anerkennung! Nach Gleichstellung!
Sie haben’s geschafft – ein richtiger Übergang!
So ein Getöse hatte ich noch nie gehört, als unsere Nachbarn hereinkamen
Es wäre mir lieber, wenn ich nackt bliebe, anstatt mit Hakenkreuzen bedeckt zu sein.
Die Fahnen rückten mich in ein schlechtes Licht,
Aber das merkten viele nur im Nachhinein.
Zwischendurch standen Andere vor meinen Türen
Um die Menschenrechte zu fordern, oder Frieden.
Aber wie geht es weiter, für die Armen, für die Asylanten
Denn so viele Drachen können die heutigen Ritter nicht besiegen?