Text 05 – 2018

[Vergangenheitsbewältigung]

Vergangenheitsbewältigung: Warum ist sie wichtig? Warum sollten wir uns an die Vergangenheit erinnern? Warum sollten wir uns auf die Vergangenheit konzentrieren, anstatt nur in die Zukunft zu schauen? Ohne diese Vergangenheitsbewältigung gäbe es keine Kultur, keine Geschichte, keinen sozialen Hintergrund. Die Kultur eines Landes ist geprägt von seiner Vergangenheit und seiner Geschichte, ohne die es keine herausragende Kultur gäbe. Ein Land wächst und entwickelt sich durch den Blick auf die Vergangenheit.

In vielen Ländern wie Österreich ist die Erinnerung an die Vergangenheit ein zentraler Teil der Kultur. Für Österreich ist 2018 ein Jahr, in dem die Vergangenheit besonders in Erinnerung bleibt. In der Österreichischen Geschichte waren viele Jahre, die die Nummer 8 enthalten, signifikant. Zum Beispiel besiegte im Jahr 1278 der römisch-deutsche Kaiser Rudolf I. von der Familie Habsburg König Ottokar. 1618 protestierten die Protestanten in Böhmen gegen den katholischen Habsburger Kaiser, der den Dreißigjährigen Krieg begann. 1648 endet der Krieg mit dem Westfälischen Frieden und der Katholizismus wird zur offiziellen Religion Österreichs erklärt. Es liegt an dieser Vergangenheitsbewältigung, dass diese wichtigen Jahre in der österreichischen Geschichte nicht vergessen werden.

Am 12. November 1918 wurde Österreich zur Republik erklärt. Unter Karl Renner wurde eine Verfassung entworfen, in der der erste Artikel festlegte: “Österreich ist eine demokratische Republik”. Dieses Jahr 1918 ist von großer Bedeutung, da ab diesem Zeitpunkt Österreichs Geschichte als individuelle, demokratische Republik begann. In diesem Jahr begann Österreichs Geschichte einer unabhängigen Republik und ohne Anerkennung dieses Jahres würde der Ursprung Österreichs als demokratische Republik nicht anerkannt. Es ist wichtig, sich an einen so prägenden Teil der Geschichte eines Landes zu erinnern und ihn zu feiern. Der Weg, dies zu feiern, ist durch die Vergangenheitsbewältigung.

Zwanzig Jahre später, am 12. März 1938, griff Hitler Österreich an und verkündete die Vereinigung mit Deutschland. Diese Vereinigung, der Anschluss Österreichs, war folgenreich, da sie einen bedeutenden Teil der Deutschen, Österreichischen und Europäischen Geschichte bildete, nämlich einen großen Teil der nationalsozialistischen „Heim ins Reich“ – Bewegung. Der österreichische Kanzler Kurt Schuschnigg wurde von Hitler überzeugt, einer größeren Nazi-Präsenz in Österreich zuzustimmen. Diese Zeit der österreichischen Geschichte ist ein beherrschendes Thema in der Weltgeschichte und ohne sie zu erinnern, kann diese jüngste Vergangenheit vergessen werden. Vergangenheitsbewältigung sorgt dafür, dass dies nicht vergessen wird. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass dies heute erinnert wird, um zu verhindern, dass es sich wiederholt.

Das Jahr 2018 ist eine Zeit um sich insbesondere an die oben genannten Jahre zu erinnern. Die erwähnten Jahre sind Schlüsselmomente in der österreichischen Geschichte, die in Erinnerung bleiben sollten, da sie Teil des kulturellen Erbes und der Kultur des Landes sind. Entscheidungen für die Zukunft werden anhand der Vergangenheit getroffen. Diejenigen, die nicht in die Vergangenheit blicken, sind dazu verurteilt, sie zu wiederholen. In der Vergangenheit gelernte Lektionen helfen, Entscheidungen zu treffen, die die Zukunft prägen. Wenn diese kostspieligen und schmerzhaften Ereignisse vergessen werden, wie können wir eine Zukunft frei von diesen garantieren? Kultur, Erbe und Geschichte eines Landes ohne Vergangenheitsbewältigung ist begrenzt.

Die Vergangenheitsbewältigung ist ein Weg, wie sich eine Nation mit ihren Fehlern arrangieren und die gelernten Lektionen annehmen kann. Für Österreich ist dieses Jahr eine Zeit, um Erinnerungen an die gute und schlechte Geschichte des Landes zu sammeln. Im Vergleich zur Vergangenheit zeigt sich, dass Österreich durch seine Geschichte gewachsen ist. Ohne die Vergangenheit als eine schillernde Figur der Zukunft anzuerkennen, würde sich das Land nicht entwickeln oder stärker werden. Man muss sich an die Vergangenheit erinnern, um zu verhindern, dass eine solche Vergangenheit wieder auftritt. Wenn man sich nicht an die Vergangenheit erinnert, werden wichtige Ereignisse in der Geschichte vergessen, da die Menschen in Verleugnung leben würden. Diese Ereignisse können jedoch nicht vergessen werden, da dies zu einem Land ohne Wachstum, ohne Erbe und ohne friedliche Zukunft führt, frei von den Härten der Vergangenheit.

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